Grundlagen der Montage
Die Profildichtung, ein anspruchsvolles Anbauteil in der Automobilindustrie.
Das Halteprinzip der Profildichtung basiert auf der physikalischen Reibung.
Ohne Klebstoff. Mit Multiforming. Schnell fixiert.
Die Profildichtung, ein anspruchsvolles Anbauteil in der Automobilindustrie.
Das Halteprinzip der Profildichtung basiert auf der physikalischen Reibung.
Ohne Klebstoff. Mit Multiforming. Schnell fixiert.
Im Folgenden möchten wir Ihnen die Besonderheiten der Profildichtung näherbringen und einige Begriffe sowie das Verfahren der Anrollmontage erklären:
In der Automobilmontage werden Fahrzeuge mit den unterschiedlichsten Profildichtungen ausgestattet. Die Profildichtung dient dabei nicht nur kosmetischen Zwecken und muss eine Reihe von Anforderungen abdecken.
Anforderungen an die Profildichtung:
Blechflansche der Fahrzeugkarosserie abdecken
Übergänge zwischen Verkleidung und Blechflansch kaschieren
Das Fahrzeug vor dem Eindringen von Wasser schützen
Staub aus dem Fahrzeuginneren fernhalten
Fahrgeräusche von den Insassen abhalten
Die Profildichtung besteht aus diversen Werkstoffen, beginnend bei verschiedenen Kautschukmischungen, die zu einer Dichtung vereint werden. Häufig werden, mit Hilfe des Extrusionsverfahrens, mehrere EPDM Gummi-Werkstoffe gleichzeitig für die Herstellung verwendet.
Um den Dichtungen später auf dem Blechflansch festen Halt zu geben, enthalten sie einen Festigkeitsträger (auch Gerüstband genannt) als Grundkörper. Dieser besteht in der Regel aus einem gebogenen Streckmetall Blechstreifen oder einem mäanderförmig gebogenen Federdraht mit Gewebeverstärkung. Der Festigkeitsträger beeinflusst das flexible und elastische Verhalten der Profildichtung am Fahrzeug. Er besteht meistens aus Aluminium oder Stahl als Werkstoff.
Während der Herstellung dieser Profildichtungen wird der Festigkeitsträger u- förmig vorgebogen. Dadurch lässt sich das Rohgummi während der Extrusion sehr konturnah an diesen Festigkeitsträger spritzen. Spezielle Extrusionswerkzeuge bringen dann unter hohem Druck mehrere Gummiwerkstoffe zusammen und in die gewünschte Form.
Das Halteprinzip der Profildichtung basiert auf der physikalischen Reibung.
Der spätere Festsitz der Profildichtung auf dem Karosserieblech hängt im Wesentlichen vom Festigkeitsträger und dem Zusammenspiel mit den inneren Gummilippen im Klemmbereich der Dichtung zusammen.
Ein bei der Herstellung integrierter Faden z.B. aus Cord soll ein signifikantes Längen der Dichtung verhindern. Je nach gewünschter Eigenschaft werden abschließend Beschichtungen z.B. mit Stoff oder Gleitlack aufgetragen. Außerdem wird häufig in den Grund des Aufsteckbereichs, auch Klemmbereich genannt, eine Dichtmasse eingespritzt. Diese soll ergänzend sicherstellen, dass kein Wasser in das Fahrzeuginnere gelangen kann.
Die einzelnen Elemente einer Profildichtung werden für jeden Fahrzeugtyp neu entwickelt und das Design und die Funktion auf den gewünschten Einsatz abgestimmt.
Durch die Vielfalt der Fahrzeuge auf dem heutigen Automobilmarkt sind die unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich, wie zum Beispiel:
Dichtungen mit Moosgummilippen
Gleitlackbeschichtete Dichtungen
Flockbeschichtete Bereiche
etc.
Autokarosserien werden aus vielen einzelnen Blechteilen zusammengefügt. An den Fügestellen werden oft mehrere Blechteile durch unterschiedliche Fügeverfahren wie Kleben oder Punkt- und Laserschweißen verbunden. Dadurch kommen verschiedene Blechstärken und Übergänge zwischen den Blechen zustande. Der entstandene Blechflansch kann in seiner Stärke sehr unterschiedlich sein. Das muss von der Dichtung ausgeglichen werden und stellt höchste Ansprüche an die Profildichtung.
Montage und Befestigung der Profildichtung
Montage und Befestigung der Profildichtung
Den Aufbau und die Eigenschaften der Profildichtung und die Gegebenheiten am Blechflansch abzudecken und in Einklang zu bringen, bedarf eines nicht zu unterschätzenden Aufwandes. Hier ist eine exakte Abstimmung zwischen der Dichtung, der Dichtungsmontage und dem Karosserieflansch erforderlich. Nur durch die Abstimmung dieser drei Komponenten können sämtliche Anforderungen erfüllt werden.
Der Anlieferzustand der Profildichtung für Rollforming
Der Anlieferzustand der Profildichtung für Rollforming
Während der Entwicklungsphase der Dichtung werden unter anderem Anpassungen hinsichtlich der Vormontage und der Länge der zukünftigen Seriendichtung vorgenommen. Der Biegewinkel (auch Aufstellwinkel genannt) des V-förmigen Festigkeitsträgers ist auf die entsprechende Karosserie sowie eine optimale Vormontage eingestellt.
Eine optimale Vormontage ist erreicht, wenn sich die Dichtung leicht auf den Blechflansch aufstecken lässt und anschließend nicht durch ihr Eigengewicht vom Flansch herunterrutscht. Die Profildichtungen werden vom Profilhersteller auf eine bestimmte Länge konfektioniert. Oft wird die Profildichtung durch Vulkanisation zu einem Ring zusammengefügt.
Im Gegensatz zum Rollforming wird der Festigkeitsträger bei einer Hammermontage ohne Biegewinkel ausgeliefert. Die Dichtung hat bereits die geschlossene U-Form. Auch unter Einsatz eines Hammers ist ein sehr hoher Kraftaufwand erforderlich, um die Dichtung auf den Blechflansch aufzusetzen. Durch die Schläge mit dem Hammer wird die Profildichtung irreparabel beschädigt! Die Schlagstellen des diskontinuierlichen Prozesses der Hammermontage bleiben von außen sichtbar.
Der Festigkeitsträger wird an den Schlagstellen verformt, wodurch sich die Dichtung bei dicken Blechflanschen V-förmig aufstellt und bei dünnen Blechflanschen die Klemmlippen nicht dicht genug am Blech anliegen. Daraus resultiert eine reduzierte Haltekraft der Profildichtung. Der Klemmfuß der Profildichtung wird an den Innenradien der Karosserie nicht bis zum Anschlag auf dem Flansch sitzen, was zu Undichtigkeiten führt. Eine spätere Nacharbeit z.B. mit Rollforming wird erforderlich.
Die Vormontage
Die Vormontage
Die Vormontage erfolgt auf der bereits lackierten und korrosionsgeschützten Fahrzeugkarosserie.
Die Profildichtung wird dabei von Hand auf den Blechflansch gesteckt.
Die Profildichtung sollte sich selbst auf dem Blechflansch halten.
Die Endmontage mit dem Multiformer®
Die Endmontage mit dem Multiformer®
Der Multiformer® kommt zum Einsatz. Er wird auf die Dichtung aufgesetzt. Der Handhebel wird betätigt. Durch die rotierenden Biegerollen wird der Abroller angetrieben und von Hand mit leichtem Druck über die Profildichtung geführt.
Der Multiformer® arbeitet mit einer Druckrolle und zwei gegenläufig angetriebenen Biegerollen.
- Die Druckrolle drückt die Profildichtung auf den Blechflansch.
- Durch die Biegerollen wird der Festigkeitsträger der Dichtung geformt und somit die Dichtung auf dem Blechflansch fixiert.
Durch seinen sich automatisch ausgleichenden, variablen Wellenabstand und die konstante Anpresskraft ermöglicht der Multiformer® auch bei unterschiedlichen Blechstärken eine gleichmäßige Montage der Profildichtung.
Ein optimales und wirtschaftliches Arbeiten bei gleichzeitig einfacher Handhabung wird mit dem Multiformer® ermöglicht.
Eine Zusammenfassung als Film:
1 = Vormontage, 2 = Endmontage mit dem Multiformer®
Je nach Montagesituation werden vom Multiformer® Höchstleistungen erbracht.
Je nach Montagesituation werden vom Multiformer® Höchstleistungen erbracht.
Eine Geschwindigkeit von bis zu 600mm/s
Eine Leistung von bis zu 450W
Eine Drehzahl von bis zu 2.500 1/min
Das Ergebnis mit dem Multiformer®
Das Ergebnis mit dem Multiformer®
Die Profildichtung ist bis zum Anschlag auf den Blechflansch gedrückt.
Der Multiformer® fixiert die Profildichtung, unabhängig von der Stärke des Blechflansches.
Im Inneren der Profildichtung werden die Klemmlippen optimal an den Blechflansch gedrückt.
Die Klemmlippen können durch den hohen Anpressdruck des Festigkeitsträgers ihre Funktion als Dichtelement optimal erbringen.
Die Profildichtung weist keine Beschädigungen auf.
Die geforderten Abzugskräfte werden erreicht.
Ohne Klebstoff. Ressourcenschonend.
Mit Multiforming. Nachhaltig.
Schnell fixiert. Wirtschaftlich.
Ohne Klebstoff. Ressourcenschonend.
Mit Multiforming. Nachhaltig.
Schnell fixiert. Wirtschaftlich.